7 Fragen an mich als Unternehmerin
1. Haben Sie früher gedacht, dass Sie einmal das tun, was Sie heute tun?
Der Spruch «Sag niemals nie» trifft bei mir zu. Viele Jahre war ich in einem Angestelltenverhältnis und schloss eine Selbständigkeit kategorisch aus. Doch es kam anders. Die Geschäftsidee aufzubauen und den Businessplan zu schreiben, fühlte sich gut an und löste einen Motivationsschub in mir aus. Speziell war, dass mein Vater an dem Tag starb, an dem ich meine Website aufschaltete.
2. Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?
Die eigene Chefin zu sein. Mit jeder Kundin und jedem Kunden kann ich mich weiterentwickeln, dies fühlt sich auch nach sechs Jahren richtig an. Ich schätze es, an Tagen, wenn keine neuen Aufträge reinkommen, die Zeit selbst einzuteilen. Es kann auch sein, dass ich dann spontan etwas anderes mache.
3. Wie füllen Sie Ihre Kraftreserven auf?
Bei mir hilft B&B – Bewegung und Backen. Dabei kann ich am besten den Kopf durchlüften. Besonders beim Laufen kann ich mich in Gedanken mit mir selbst unterhalten. So habe ich schon oft nach einer Joggingrunde eine Lösung für ein Problem gefunden oder eine Entscheidung getroffen. Beim Backen gefällt mir, dass man mit den Händen etwas kreiert, ein Resultat hat. Nicht zu vergessen: mein Lebenspartner. Er ist mein Fels in der Brandung. Auf einer gemeinsamen Wanderung die Natur geniessen, diskutieren, bräteln. Himmlisch!
4. Welches Zitat berührt Sie besonders und weshalb?
Der Dalai Lama hat einmal gesagt: «Wenn wir wütend sind, werden wir blind für die Wirklichkeit.» Diese Philosophie passt für mich. Sich in einem emotionalen Moment zurücknehmen und das Gegenüber gewähren lassen – das ist so wichtig.
5. Sie wurden bestimmt schon einmal ins kalte Wasser geworfen. Wie haben Sie diese Situation gemeistert?
Das passiert sehr oft. Zum Beispiel beim Planen einer Beerdigung oder wenn es darum geht, einen Nachlass aufzulösen. Ich weiss dabei kaum jemals, was auf mich zukommt. So wurde ich schon mit dem Verkauf eines Autos oder Silbermünzen beauftragt und musste kurzfristig eine Beerdigung mit 400 Personen organisieren. Da gilt es cool bleiben, durchatmen und den Kunden eine Lösung bieten.
6. Haben Sie ein Rezept, um mit schwierigen Menschen umzugehen?
Ruhig bleiben, zuhören, sich einen Überblick verschaffen. Ehrlichkeit, Empathie und Offenheit zahlen sich immer aus. Sieht das Gegenüber, dass man einen Vorschlag unterbreitet, weiss es, dass ihm geholfen wird.
7. Wie starten Sie den Tag?
Jeden Morgen laufe ich über unsere grosse Terrasse und schaue, wie es den Pflanzen geht. Das ist mein kleines Morgenritual. Die Spatzen warten dann schon gierig, dass ich ihnen ein paar Körner gebe. Danach kann ich mich auf meine Firma konzentrieren.